Jugendarbeitslosigkeit in Europa weiter bekämpfen!

18. Januar 2018

Gute Ansätze, aber noch Luft nach oben: So bewertet die Europa-SPD die ersten Ergebnisse der Jugendbeschäftigungsinitiative, die vor vier Jahren im Kampf gegen die teils horrende Jugendarbeitslosigkeit gestartet ist und die seither 17,6 Millionen junge Menschen mit Jobs, Praktika oder Ausbildungsplätzen versorgt hat. Das Europaparlament hat am Donnerstag, 18. Januar, eine Zwischenbilanz gezogen.

„Wir konnten so Millionen jungen Menschen in Europa eine Perspektive geben. Das wirkt sich auch positiv auf die Arbeitsmärkte dieser Länder aus. Es war absolut richtig seitens der EU auf das Potenzial dieser jungen Leute zu setzen anstatt sie auszubremsen, denn Nichtbeschäftigung ist Gift für jede Gesellschaft. Deshalb ist es nun wichtig, dass wir die Jugendgarantie in ein dauerhaftes Programm überführen und weiterzuentwickeln", bilanziert der sozialdemokratische Europaabgeordnete Ismail Ertug.

Ismail Ertug, MdEP

Die Initiative richtet sich an Menschen unter 24 Jahren, die keine Arbeit oder keinen Ausbildungsplatz haben und in Regionen mit einer Jugendarbeitslosenquote von über 25 Prozent leben. Ihnen soll - so besagt es die Jugendgarantie als Kernstück der Initiative - innerhalb von vier Monaten nachdem sie arbeitslos geworden sind oder ihre Ausbildung abgeschlossen haben, ein qualitativ hochwertiges Beschäftigungsangebot gemacht werden. Das kann eine Arbeitsstelle, eine Fortbildung, ein Ausbildungsplatz oder ein Praktikum sein.

„Ich finde es wichtig, dass wir auch hier auf Qualitätsstandards setzen. Genauso wie ich dafürhalte, dass die durch EU-Programme vermittelte Praktika bezahlt sein sollen. Leider hat die Union dieses Forderungen der Europa SPD bisher blockiert", so Ertug weiter.

„Das Programm wurde 2013 als ad-hoc Kriseninstrument geschaffen. Jetzt müssen wir es in ein stabiles Finanzinstrument umwandeln. Darum muss die Finanzierung für die Zeit nach 2020 frühzeitig sichergestellt werden. Bereits jetzt sehen wir, dass die Programme regionale Strukturen der aktiven Arbeitsmarktpolitik positiv verändern. In Ländern, wo duale Berufsausbildung bisher ein unbekanntes Blatt war, wurden regionale Netzwerke von Unternehmen, Arbeitsvermittlungsbehörden und Schulen aufgebaut. Auf diesen Erfolgsgeschichten müssen wir aufbauen“, so Ertugs Kollege Michael Detjen, Mitglied im Sozial- und Beschäftigungsausschuss des Europaparlaments, abschließend.

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