Das Europäische Parlament hat dafür gestimmt, Treibhausgase im Luftverkehr zu reduzieren. Der Vorschlag für eine Verordnung verpflichtet Anbieter von Treibstoffen an allen Flughäfen in der EU, dem Kerosin mehr nachhaltigen Sprit beizumischen, zum Beispiel Bioabfälle, Altspeiseöl oder synthetische Kraftstoffe.
Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der Europa-SPD: „Mit der Beimischung von nachhaltigen Kraftstoffen verringern wir den Ausstoß von Treibhausgasen im Luftverkehr, um die Klimaziele der EU zu erreichen. Bis 2050 sollen Flugzeuge fast nur noch mit nachhaltigen und synthetischen Flugkraftstoffen fliegen, zum Beispiel aus Wasserstoff oder E-Fuels. Zurzeit machen nachhaltige Kraftstoffe nur 0,1 Prozent des Kerosins aus. Bis 2050 werden wir diesen Anteil deutlich steigern. Wichtig war es auch, Stom und Wasserstoff als nachhaltige Kraftstoffe zu deklarieren. Sie könnten langfristig eine größere Rolle spielen. EU-Flughäfen sollen deshalb auch für eine angemessene Infrastruktur für die Wasserstoffbetankung und das elektrische Aufladen von Luftfahrzeugen sorgen. Der Luftverkehr ist nach dem Straßenverkehr der zweitgrößte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor und ist fast vollständig auf fossile Brennstoffe angewiesen. Emissionsfreien Passagier- und Frachtflugzeugen fehlt bisher die Marktreife.
Ein Fonds für nachhaltige Luftfahrt muss eingerichtet werden, um die Dekarbonisierung des Luftfahrtsektors zu beschleunigen und Investitionen in nachhaltige Flugkraftstoffe und innovative Technologien zum Flugzeugantrieb zu fördern. Arbeitenden im Luftfahrtsektor müssen Angebote für Umschulungen gemacht werden, damit niemand auf der Strecke bleibt."
Die Vereinbarungen sind Teil des Klimapakets Fit for 55. Mit der Zustimmung des Europäischen Parlaments geht die Verordnung in die Trilog-Verhandlungen mit Parlament, Rat und Kommission.