Tierschutz muss gestärkt werden

15. Februar 2019

Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Europäischen Parlament wollen den Tierschutz bei Transporten stärken.

"Die EU muss die Bedingungen bei Tiertransporten deutlich verbessern. Besonders bei Langstreckentransporten in Nicht-EU-Länder werden Tiere gequält", kritisiert der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug. Das Plenum stimmt am Donnerstag, 14. Februar 2019, in Straßburg über eine entsprechende Forderung nach einer konsequenteren Umsetzung der EU-Regeln ab.

"Auf Europas Straßen sind jährlich über eine Milliarde Tiere unterwegs. Mindestens sechs Millionen von ihnen werden auf Strecken transportiert, die über acht Stunden in Anspruch nehmen", so Maria Noichl und Ismail Ertug. "Die gesetzlichen Mindestvorgaben werden dabei nur selten in ausreichendem Maße erfüllt. Der aktive Tierschutz muss deshalb zurück auf die politische Agenda! Man kann das Ruder nur mit einer neuen, nachhaltigen Agrarpolitik und der Überarbeitung der Tiertransportverordnung herumreissen. Zwei Forderungen, für die sich die SPD in der EU und in Deutschland einsetzt."

Der Transport von Lebendtieren hat in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. Grund dafür sei die immer fortschreitende Spezialisierung der Betriebe (Erzeugung, Mast), extreme Konzentrationsprozesse vor allem im Schlachtbereich, und das immerwährende Schielen auf die niedrigsten Kosten.

"Am Ende der Rechnung ist der Transport von lebendigen Tieren oft billiger als der Transport des Fleisches. Das kann nicht unser Ziel sein. Stoppt endlich diese Tierquälerei und begrenzt die Langstreckentransporte für erwachsene Tiere auf maximal acht Stunden!", fordert die Agrarexpertin der SPD, Maria Noichl mit ihrem Kollegen Ismail Ertug. Dies hätte zudem auch positive Auswirkungen auf die Umwelt, da weniger LKW auf der Straße sein müssten.

"Die Verordnung 1/2005, die wir mit unserem Bericht auf den Prüfstand gestellt haben, bietet grundsätzlich bereits gute Regeln. Jedoch sind wir mit der Umsetzung in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten nicht zufrieden, denn die Regeln werden entweder schlecht oder gar nicht umgesetzt. Auf diesen Missstand weisen wir seit Jahren hin. Das muss sich ändern. Tierschutz ist nicht verhandelbar!", erklärt Ismail Ertug.

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